Harry Potter und die Kammer des Schreckens by J.K. Rowling

Harry Potter und die Kammer des Schreckens by J.K. Rowling

Autor:J.K. Rowling [Rowling, J.K.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
Herausgeber: Pottermore Limited
veröffentlicht: 2012-06-21T07:48:39+00:00


Der Duellierclub

Als Harry am Sonntagmorgen aufwachte, hatte die Wintersonne den Krankensaal in gleißendes Licht getaucht. Er spürte zwar neue Knochen im Arm, konnte ihn allerdings noch nicht bewegen. Rasch setzte er sich auf und sah hinüber zu Colins Bett, doch jetzt versperrte ihm der lange Vorhang die Sicht, hinter dem sich Harry tags zuvor umgezogen hatte. Madam Pomfrey bemerkte, dass er wach war, und kam mit einem Frühstückstablett zu ihm. Dann begann sie seinen Arm und seine Finger zu dehnen und zu strecken.

»Alles in Ordnung«, sagte sie, während er sich mit der linken Hand unbeholfen Haferbrei in den Mund löffelte. »Wenn du aufgegessen hast, darfst du gehen.«

Harry zog sich so schnell er konnte an und machte sich rasch auf den Weg zum Gryffindor-Turm, voller Ungeduld, Ron und Hermine von Colin und Dobby zu erzählen. Doch sie waren nicht da. Harry ging wieder hinaus, um nach ihnen zu suchen. Wo konnten sie abgeblieben sein? Ein wenig beleidigt war er schon, dass es sie nicht interessierte, ob er nun seine Knochen wiederhatte oder nicht.

Als er an der Bibliothek vorbeiging, kam Percy Weasley herausgeschlendert, diesmal offenbar viel besser gelaunt als bei ihrem letzten Zusammentreffen.

»Ach, hallo, Harry«, sagte er. »Glänzender Flug gestern, wirklich ausgezeichnet. Gryffindor hat gerade die Führung im Kampf um den Hauspokal übernommen; du hast fünfzig Punkte geholt!«

»Du hast nicht zufällig Ron oder Hermine gesehen?«, fragte Harry.

»Nein, hab ich nicht«, antwortete Percy und sein Lächeln verblasste. »Ich hoffe, Ron treibt sich nicht schon wieder in einer Mädchentoilette rum …«

Harry lachte gekünstelt, wartete, bis Percy außer Sicht war, und machte sich dann schnurstracks auf den Weg zum Klo der Maulenden Myrte. Er konnte sich zwar nicht denken, warum Ron und Hermine schon wieder dort drin sein sollten, doch nachdem er sich vergewissert hatte, dass weder Filch noch irgendwelche Vertrauensschüler auf dem Gang waren, öffnete er die Tür. Aus einer verriegelten Kabine hörte er ihre Stimmen.

»Ich bin’s«, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Von drinnen hörte er ein metallisches Klirren, Wasser spritzen und einen spitzen Aufschrei, dann sah er Hermines Auge durch das Schlüsselloch spähen. »Harry!«, sagte sie. »Hast du uns erschreckt! Komm rein – wie geht’s deinem Arm?«

»Gut«, sagte Harry und zwängte sich in die Kabine. Auf der Kloschüssel stand ein alter Kessel, und ein prasselndes Geräusch sagte Harry, dass sie darunter ein Feuer entfacht hatten. Tragbare, wasserdichte Feuer heraufzubeschwören, war eine Spezialität Hermines.

»Wir wären dich ja besuchen gekommen, aber dann haben wir beschlossen, mit dem Vielsaft-Zaubertrank anzufangen«, erklärte Ron, während Harry mühsam die Tür hinter sich verriegelte. »Wir haben uns überlegt, dass wir ihn am besten hier verstecken.«

Harry begann von Colin zu erzählen, doch Hermine unterbrach ihn:

»Das wissen wir schon, wir haben gehört, wie Professor McGonagall es heute Morgen Professor Flitwick gesagt hat. Darum haben wir beschlossen, gleich loszulegen –«

»Je schneller wir ein Geständnis aus Malfoy rausholen, desto besser«, knurrte Ron. »Wisst ihr, was ich glaube? Er war nach dem Quidditch-Match ganz miserabler Laune und hat sie an Colin ausgelassen.«

»Da ist noch etwas«, sagte Harry und beobachtete Hermine, wie sie büschelweise Knöterich zerrupfte und in das Gebräu warf.



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